Wie möchtet ihr leben? Bauen mit Lehm...
- Astrid Baade
- 14. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
...eine wirkliche Alternative!
Ich frage mich derzeit, welche Alternativen haben wir momentan zu der konventionellen und nicht gerade ressourcen- und umweltschonenden Bauweise mit Beton und künstlichen Dämmstoffen. Im Hausbau werden bei den staatlichen Vorgaben z.B. durch Energiesparverordnungen oder Zinsangebote der wirtschaftsorientierten Staatsbank KFW tatsächlich natürliche Baustoffe und ihre positive Einwirkung überhaupt nicht berücksichtigt. Berechnungen von CO2 Einsparungen werden hingegen sehr einseitig durchgeführt und unterstützen weiter die große Lobby der Bauindustrie. Erreicht wird dadurch leider nichts, weder fürs Klima, noch für die Gesundheit der Menschen.
Im Gegenteil, die notwendigen Grundwerte des gesunden, natürlichen Lebens werden überhaupt nicht berücksichtigt – natürliche Materialien, gesundes Raumklima, Recyclingfähigkeit sucht man da vergeblich. Liberaler Umgang aller Beteiligter, der auf Kreativität, Solidarität und einem positiven Handeln im Sinne der Sache beruht, auch.
Auch wenn staatliche Normen und Förderprogrammen keine Anreize für die Lehmbauweise bieten, hat mich das Thema begeistert. Insbesondere fand ich einen persönlichen Austausch mit der Firma Biolehmhaus aus Pforzheim dazu sehr spannend.
Ein Biolehmhaus System ermöglicht ein natürliches Raumklima und regt an zu körperlichem und seelischem regenerieren. Der Maßstab ist die Natur. Gerade in der heutigen Zeit mit den enormen Umgebungsbelastungen sollte Wohnraum frei von Belastungen sein. Tolle Möglichkeiten bieten auch Kombinationen mit andern natürlichen Baustofflösungen wie Hanfkalk. Leider gibt es für die Bauweisen oft noch wenig DIN Normungen, aber auch Zulassungen im Einzelfall lohnen sich auf jeden Fall, da man sich und seiner Gesundheit einen großen Dienst erweist. Genauso wie gesundes Essen, ist auch gesundes Wohnen lebenswichtig.
Wie würde unser Umfeld aussehen wenn…
Bauen mit Beton eingeschränkt würde…
Dachbegrünung Standard wäre…
Putzfassaden mit Bioziden, Fungiziden, Pestiziden oder Silikonen verschwinden…
Mineralfasern und PUR Dämmmaterialien nur noch wenig Anwendung finden würden…
Fassadenbegrünungen häufiger zu finden wären…
Nanoprodukte aus der Baubranche verschwinden…
Die Energiesparverordnung abgeschafft und stattdessen Förderung von nachhaltigen, gesunden Baustoffen/Bausystemen und gemeinschaftlich genutzten Energiesystemen stattfinden würde…
Hochgedämmte Glasfassaden reduziert würden…
Förderung von Naturgärten und unversiegelten Flächen…
Förderung von gemeinschaftlichem und Mehrgenerationenwohnen…
u.v.m…
Wahrscheinlich ist auch kaum jemandem bewusst, welche negativen Eigenschaften Solarmodule und Wärmepumpen haben. Solarmodule verursachen eine hohe Aufheizung, Spiegelung und auch Elektrosmog. Einzelwärmepumpen erzeugen Infraschallbelastung für Mensch und Tier.
Ich bin nicht für Verbote, jeder sollte selbst entscheiden dürfen, wie er Leben möchte. Aber dann sollten die staatlichen Anreize auch fair und sinngemäß aufgestellt sein!
Lehmbauweise nach heutigen Standards:
Bis Anfang der 1990er-Jahre war Lehm aus dem Baustoff-Angebot hierzulande praktisch verschwunden. Erst die Pioniere des ökologischen Bauens entdeckten seine Vorteile wieder und trieben die Entwicklung zu einem zeitgemäßen Baustoff voran. Es galt vor allem, industriell vorgefertigte Produkte auf den Markt zu bringen, die Technologien der Verarbeitung heutigen Methoden anzupassen sowie Normen zu etablieren. Das ist im Großen und Ganzen gelungen. Heute wird Deutschland im europäischen Raum sogar eine führende Rolle beim Bauen mit Lehm zugesprochen, es gibt sechs neue DIN-Normen, die Lehmbau-Regeln sind bauaufsichtlich eingeführt und aus der Denkmalpflege ist Lehm längst ohnehin nicht mehr wegzudenken.
Doch kann allein mit Lehmbaustoffen auch die nach heutigen Maßstäben erforderliche Wärmedämmung von Außenwänden erzielt werden?
Die Energetischen Eigenschaften ließen sich lange mit einer 30 Zentimeter dicken Leichtlehm-Außenwand erreichen. Heute muss für die geforderten U-Werte zusätzlich ein Dämmstoff eingesetzt werden. Das kann mit Naturfaserdämmstoffen erfolgen.
Lehmbau bringt Speichermasse ins Gebäude.
Ein Massenspeicher wie Lehm ermöglicht einen thermischen Ausgleich zu jeder Jahreszeit. Die Gebäude bleiben auch mit wenig Technikeinsatz im Sommer kühl und im Winter warm, ganz natürlich, es kann also auch auf einen Schutz vor Sonne und eine zusätzliche Kühlung verzichtet werden.
Möchte ihr weitere Infos zur Lehmbauweise? Sprecht mich gerne an :-)



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